Auch wenn Rennmäuse insgesamt pflegeleichte Haustiere sind, gibt es dennoch manchmal Probleme wie Streit, Krankheiten oder Parasiten. Als Rennmaushalter solltest du wissen, wie du diese Probleme beheben kannst.
Jetzt ist Sommer – Hitze und Rennmäuse
Wie schon erklärt, ist der Name mongolische Wüstenrennmäuse falsch, da mongolische Rennmäuse in der Steppe leben. Deshalb vertragen sie auch heiße Sommertage über 30°C nicht sehr gut – vor allem, wenn sie ein Terrarium ihr Zuhause nennen. Zwar werden sie durch Hitze normalerweise nicht krank, allerdings fühlen sie sich nicht gut. Um den kleinen Nagern zu helfen, kannst du allerdings ein paar Sachen tun:
- Bei Hitze verbrauchen sowohl Menschen als auch Rennmäuse mehr Wasser. Darum solltest du zweimal täglich die Trinkflasche kontrollieren und „kaltes“ Leitungswasser einfüllen. Es sollte allerdings kein offenes Wasser in den Käfig gestellt werden, da sich Rennmäuse in diesem Fall leicht erkälten würden
- Das immer gern willkommene Grünfutter (Löwenzahn, Kohlrabi etc.) mögen Rennmäuse im Sommer wegen des Wassergehalts besonders gerne: einmal am Tag sollte den Rennmäusen Grünfutter angeboten werden
- Kühlung heißen Rennmäuse bei Hitze immer willkommen. Eingewickelte Kühlakkus sowie Sandbäder, Ton und Steine aus dem Rennmauskäfig können für eine Viertel- bis halbe Stunde in die Gefriertruhe gelegt werden. Achtung: Vor dem Wieder in das Terrarium geben kurz aufwärmen lassen! Sind die Mäuse wegen extrem hoher Temperatur sehr unruhig, kann auch ein nasses Geschirrtuch über einen Teil der Terrariumabdeckung gelegt werden. Durch die Verdunstung des Wassers wird das Terrarium kälter.
… und natürlich hilft es auch ein wenig, den Rollladen zu schließen.
Krankheiten
Rennmäuse werden sehr leicht krank. Wenn Menschen krank sind, sollten sie keinen Kontakt zu Rennmäusen haben, da bei diesen bereits ein leichter Schnupfen tödlich seien kann. Wenn Rennmäuse Anzeichen von Krankheiten, also beispielsweise Appetitlosigkeit, zusammengekniffene Augen, übermäßiges Kratzen am Körper, plötzliche Gewichtsabnahme oder Durchfall, aufweisen, sollte rasch ein Tierarzt aufgesucht werden.
Parasiten
Parasiten, die beispielsweise durch Heu oder Holz aus der Natur eingeschleppt werden, können ebenfalls für Rennmäuse gefährlich werden. Um dem vorzubeugen, kann man die betreffenden Gegenstände für einen Tag in die Gefriertruhe oder für eine viertel bis halbe Stunde bei 100°C in den Backofen stellen. Erkennbar sind Parasitenbefälle an häufigem Kratzen. Im Falle eines Parasitenbefalls sollte das Terrarium völlig ausgeleert, ein Tierarzt hinzugezogen, ein Anti-Parasiten-Mittel besorgt und die gesamte Ausstattung wie bei der Vorsorge beschrieben milbenfrei gemacht werden. Außerdem sollten die Freiläufe eingestellt werden.
Zähmung von Rennmäusen
Gerade neue Rennmäuse sind anfangs noch ziemlich schüchtern und denken nicht im Traum daran, sich von dir streicheln zu lassen. Doch eigentlich ist es ziemlich einfach, Vertrauen zu Rennmäusen aufzubauen, wenn man dabei einige Grundregeln beachtet.
Zum Gewöhnen sollte eine gut gewaschene, unparfümierte, zwecks der Geruchsannahme mit Einstreu eingeriebene und mit einem Leckerli bedeckte Hand in das Terrarium gehalten werden, bis die Rennmäuse kommen, um sich das Futter abzuholen. Wurde diese Methode einige Male praktiziert, so verbinden die Rennmäuse mit der Hand des Halters etwas positives. Bleiben die Rennmäuse beim Fressen auf der Hand sitzen, so ist die erste Phase der Zähmung abgeschlossen, doch die Rennmäuse sollten weiterhin täglich aus der Hand gefüttert werden, so dass sich mit der Zeit von selbst ein Vertrauensverhältnis aufbaut. Nun kannst du auch versuchen, die Rennmäuse zu streicheln und zu berühren.
Bei der gesamten Zähmung sollest du darauf achten, keine hastigen Bewegungen zu machen, die die Rennmäuse verschrecken könnten.
Müssen die Rennmäuse während der Zähmungsphase beispielsweise zwecks Reinigung des Terrariums aus dem selbigen herausgenommen werden, so sollte dafür eine Pappröhre verwendet werden, die zugehalten wird, nachdem die Rennmaus selbstständig hineingeschlüpft ist. Erst wenn die Rennmäuse zahm sind, können sie auch mit der Hand herausgenommen werden.
Hochheben einer Rennmaus
Gelegentlich ist es nötig, deine Rennmaus in die Hand zu nehmen, doch auch zu Liebkosungszwecken werden Rennmäuse häufig in die Hand genommen. Beim Hochheben einer Rennmaus gibt es verschiedene Varianten, die du kennen solltest.
Der Nackengriff ist optimal dazu geeignet eine Rennmaus auf Krankheiten zu untersuchen, da sie sich dabei nicht bewegen kann. Allerdings entsteht dabei kein Vertrauensverhältnis zwischen Rennmaus und Halter.
Dafür ist das normale Tragen in der Hand weitaus besser geeignet. Die Rennmaus wird mit der gesamten Hand umfasst, nachdem sie sich freiwillig in diese hinein begeben hat.
Gerade neue Rennmäuse sollten jedoch gerade während der Eingewöhnungsphase nicht mit der Hand, sondern mit einer Pappröhre eingefangen werden, die nach freiwilligen Hineinschlüpfen der Rennmaus zugehalten und entnommen wird. Niemals darf eine Rennmaus am Schwanz hochgehalten werden, da dieser sonst abgestreift zu werden droht (und nicht mehr nachwächst).
Streit
„Mus muris felis est“ (Die Maus ist der Maus eine Katze) sagt schon ein altes lateinisches Sprichwort (welches wir abgewandelt haben). Wie sehr dies stimmt, beweist der Streit, der leider bisweilen unter Rennmäusen herrscht. Getrennte Nester und Revierbildung sind häufig Vorzeichen von einem Streit, der vermehrt bei Großgruppen ab drei Tieren auftritt. Da dies ein sehr komplexes Thema ist, findest du momentan noch nicht alle Informationen. Diese werden mit der Zeit nachgereicht.
Tierarzt
Bei vielen Problemen hilft es, einen sachkundigen Tierarzt zu Rate zu ziehen. Nachdem eine in der Nähe gelegene Tierarztpraxis ausfindig gemacht, ein Termin vereinbart und die Rennmaus in eine Transportbox bzw. einen kleinen Käfig eingefangen wurde, wird sie zum Tierarzt gebracht. Hinweis: Mitunter kommt es nach Tierarztbesuchen zu Problemen, da eine Rennmaus die andere durch die stundenlange Trennung bedingt nicht wiedererkennt.