Jeamie Jones: Plumps

Eine neue spannende Story um Mausopotamien’s Geheimagenten Jeamie Jones.

Eine neue spannende Story um Mausopotamien’s Geheimagenten Jeamie Jones.

Es ist ein brütend heißer Tag im Süden Mausopotamiens. Staub flimmert in der Luft, als der alte Zug durch die ausgerocknete Landschaft fährt. Jeamie Jones, Mesopotamiens hochdekorierter Geheimagent, ist mit Franklin, einem langjährigen Kollegen aus dem 6IM, verabredet. Wo mag der wohl stecken? Eine dunkle Vorahnung beschleicht ihn – und wird Wirklichkeit, als er Franklin im letzten Waggon in einer Blutlache vorfindet. Bevor er stirbt, ächzt der Freund seine letzten Worte: „Sie haben sie. Sie haben die Festplatte“.

Festplatte? Meinte er vielleicht Käseplatte? Von Käse kann Jeamie Jones nie genug bekommen. Der Sache muss er nachgehen, vielleicht springt ja etwas für ihn heraus. Plötzlich sind Schritte auf dem Dach des Waggons zu hören. Ist das der Mörder von Franklin? Jeamie Jones öffnet das Fenster und schafft es, aufs Dach des rasenden Zuges zu klettern. Vor ihm eine schwarze Gestalt: Das muss der Feind sein – doch wo ist der Käse? Die Gestalt hat ihn entdeckt, springt von Waggon zu Waggon, Jeamie hinterher. Eine Käseplatte kann er nicht entdecken, aber einen Topf: Käsefondue, das war´s wohl, was Franklin gemeint hat. Auch nicht schlecht, freut sich Jeamie. Er jagt dem Mörder hinterher, ein erbitterter Kampf entbrennt. Das Käsefondue geht dabei leider drauf, als Jeamie nichts anderes übrig bleibt, als seinem Gegner die klebrige Masse übers Gesicht zu gießen. Schade drum. Vom Käse blind, wankt der Feind über das Dach des Zuges, gefährlich nah am Abgrund, der denn der Zug fährt gerade über eine tiefe Schlucht. Jeamie folgt ihm: Vielleicht ist das Fondue ja noch genießbar? Da trifft ihn ein Schuss. Jeamie verliert den Halt und stürzt in die brausenden Fluten von Mausopotamiens größtem Fluss. Plumps.Endlich erwacht Jeamie Jones aus seiner tagelangen Ohnmacht. Er hat es nicht schlecht getroffen: Sonne, Sandstrand, Wellenplätschern – und ein bildschöne Maus, die köstlich nach Gorgonzola duftet. Doch die Idylle währt nicht lange. Jeamie Jones erfährt, dass ein brutaler Anschlag auf das 6IM-Hauptquartier verübt worden ist. Der gesamte Käse der geheimdiensteigenen Kantine ist dadurch ungenießbar geworden und verklebt nun das ganze Gebäude. Über solch eine Verschwendung von Käse ist Jeamie Jones stinksauer. Unverzüglich meldet er sich zum Dienst.Mrs C, seine Chefin, hat zu dieser Zeit ganz andere Probleme: Der oberste Sicherheitschef der mausopotamischen Regierung wirft ihr vor, zu alt und unmodern zu sein und fordert ihren Rücktritt. Ihre einzige Hoffnung: Jeamie Jones. Der allerdings ist bei der Wiederaufnahmeprüfung in den Geheimdienst durchgefallen, da er bei der Verfolgung eines Feindes mal eben einen Stopp im besten Käserestaurant Mausopotamiens eingelegt hat. Doch Mrs. C drängt: Er muss es schaffen, er muss die Festplatte zurückbekommen. Denn Mrs C weiß, welche Daten sich auf der gestohlenen Festplatte befanden.“Die gestohlene Käseplatte? Da is doch eh nur Käse drauf!“. Jeamie Jones, der keine Ahnung von moderner Technik hat, ist überrascht, als ihn Mrs C darüber aufklärt, welche hochwichtigen Informationen sich auf der gestohlenen Festplatte befinden. Der wohl größte Datenschatz Mesopotamines: die Identitäten sämtlicher Agenten sowie die Verteidigungspläne Mausopotamiens gegen einen Angriff der Katzen. „Alles Käse“, murmelt Jeamie Jones und versteht sofort, dass es an der Zeit ist, Mausopotamien zu retten.

Unverzüglich macht sich der Geheimagent auf in die mausopotamische Großstadt Wagerville, um den Täter zu stellen. Der Zufall hilft ihm. Oder ein Plumps – als ein Fremder neben ihm auf einem Käsehäppchen ausrutscht. „Oh, das war wirklich keine Absicht“, entschuldigt sich Jeamie Jones. Doch herrje, diesen Mann kennt er doch irgendwoher. Doch kaum hat er den Auftragskiller vom Zug erkannt, hat dieser bereits Suizid begangen. Auch wenn Jeamie ihm nun kein Wort mehr entlocken kann – an Käse soll man nicht vorübergehen. Sogleich macht er sich über die mit Schmelzkäse gefüllten Käsehörnchen aus dem Rucksack des Toten her. Und entdeckt dabei auch noch durch Zufall einen Essensgutschein für ein bekanntes mausopotamisches Restaurant. Als Agent muss Jeamie jedem Hinweis nachgehen – also noch mehr Käse!

Arbeit muss getan werden, denkt sich der geniale Agent und genießt das Mahl im Spitzenrestaurant. 27 Gänge später ist Jeamie immer noch nicht satt. Leicht angetrunken unterhält er sich mit der einer attraktiven Frau, die ihm ein gratis All-you-can-eat-Menü anbietet, wenn er sie von ihrem Mann befreit. Wie praktisch, dass Jeamie genau in diesem Moment einen Anruf von Mrs C erhält, die ihm den Auftrag erteilt, diesen zu verhaften.

Als Jeamie zu allen Taten entschlossen aus dem Restaurant torkelt, stößt er versehentlich an einen Tisch. Brennend heißes Käsefondue ergießt sich über die Füße der drei Männer, die gerade ihre Waffen auf Jeamie richten – und sie jetzt laut aufschreiend fallen lassen. Sechs Männer, korrigiert sich der angetrunkene Jeamie. Er hat sie ganz allein besiegt! Sechs Männer!

Die geheimnisvolle Frau ist zutiefst beeindruckt. Nun vertraut sie Jeamie Jones auch den Namen ihres Mannes an: Christopher Catstone. Der Gauner vertreibt gepanschten Käse. Jeamie Jones ist erpicht darauf, ihn zu stellen. Doch da wird ihm auch schon übel…

„Jones. Ich habe Sie schon erwartet.“ Christopher Catstone blickt ihn erwartungsvoll an. „Auch Sie wurden genauso wie ich von Mrs C hintergangen, obwohl sie jahrelang als treuer Geheimagent gedient haben. Diese Maus nutzt unseren Patriotismus aus, um uns in ihre Dienste zu zwingen und uns dann zu verkaufen. Auch mir erging es einst so, ich war einer von euch. Doch dann wurde ich von einer räuberischer Katzenbande gefangen genommen und die 6IM unternahm keinen Versuch, mich zu befreien. Sie hat mich verraten.“ Catstone zieht ironisch einen Mundwinkel hoch. „Ach ja, versuchen Sie nicht zu entkommen, meine Söldner passen aus Sie auf.“ Dabei hat Jeamie gerade so schön geträumt. Er lag auf einem riesigen Käsekuchen, den er ganz allein auffutterte. Lecker. Doch was hatte die dürre Maus da eben gesagt? Nun ja, nicht so wichtig. Oh, er hat wohl tatsächlich zu viel gegessen. Drei Sekunden lang lässt Jeamie ein… ein Windchen fahren. Der Geruch ist zu viel für die Söldner. Fluchtartig verlassen sie den Raum. Einzig Christopher Catstone ist nun noch als Gegner übrig.

Soll es nun etwa zum Zweikampf kommen? Das kann Jeamie gar nicht ausstehen. Und schon bekommt er einen heftigen Schlag auf den Kopf. Plumps.

„Und wieder einmal hat Jeamie Jones Mausopotamien gerettet“, triumphiert Mrs C. Der 6IM nahm Christopher Catstone fest, nachdem sie von einem Jeamie Jones implantierten Chip über dessen alarmierende Körperfunktionen informiert wurde und sofort einen Einsatztrupp zu der betrunkenen Maus sendete.

Christopher Catstone ist nun in eine Zelle im Hochsicherheitstrakt des 6IM-Gefängnisses gesperrt, aber noch immer gibt es keine Spur von der gestohlenen Festplatte. William Whitehead versucht, aus den hochgradig verschlüsselten Daten auf dem vom Einsatztrupp gesicherten Computer Christopher Catstones Erkenntnisse zu gewinnen. Plötzlich erscheint die Animation eines hustenden Käsestücks auf allen Bildschirmen. Christopher Catstone hat es geschafft einen Virus in das Computersystem des 6IM einzuschleusen. Seine Zelle öffnet sich.

Catstone hat sich in das weitläufige Käselöchersystem des Untergrundes von Mausotopia geflüchtet. Jeamie Jones macht sich unverzüglich an die Verfolgung des entflohenen Terroristen. Denn dieser ihm zu allem anderen wahrscheinlich auch noch sein Portmonee geklaut. Wie soll er denn jetzt neuen Käse kaufen?

In im schummrigen Käselöchersystem findet sich Catstone schneller zurecht als Jeamie Jones, der sich von schlimmen Bauchweh geplagt durch die verschimmelten Käsegassen schleppt, von deren Wänden er zu allem Unglück probiert hat. Als Jeamie Jones das Mausopotamien Kongressgebäude erreicht, tönt ihm der dumpfe Hall vieler Schüsse entgegen. Zum Glück ist Jeamie Jones Partner Benjamin Barnes bereits vor Ort, so dass die beiden ein Massaker verhindern und Mrs C retten können. Da Jeamie Jones mittlerweile verstanden hat, dass sie es mit einem übermächtigen Feind zu tun haben, der nur nach Rache an Mrs C aus ist, entführt er diese zu deren Rettung in seiner alten Cheesecar und fährt mit ihr in die von Einheimischen aufgrund der schlechten sanitären Anlagen scherzweise als „Plumps“ bezeichnete Einöde im hohen Norden Mausopotamiens, in der er geboren wurde.

Als Jeamie versucht, in sein dort stehendes Elternhaus einzudringen, wird urplötzlich eine Waffe auf ihn gerichtet. Der alte Hasuverwalter braucht einige Sekunden, bis er seinen ehemaligen Schützling und die geknebelte Geheimdienstchefin erkennt. Diese scheint ziemlich erbost über Jeamies Vorgehen zu sein, doch nach einigen Diskussionen lässt auch sie sich davon überzeugen bei der Verbarrikadierung des Hauses mitzuhelfen.

Schon bald hören die Drei die schallenden Schritte der von Christopher Catstone engagierte Katzensöldner. Jeamie Jones verschanzt sich in seiner alten Cheesecar, um von dort aus die Angreifer unter Beschuss zu nehmen. Das aus seiner Pistole schießende Käsefondue verfehlt seine Wirkung nicht und hält einige Angreifer auf. Der Rest der Katzensöldner fällt in die Jauchegrube.

Die drei gehen wieder auf ihre Posten. Jeamie hört plötzlich Stimmen und schreckt hoch. Ist er etwa eingeschlafen? Scheint so. Er sieht, wie Mrs. C und den Hausverwalter gefesselt und geknebelt von Christopher Catstone bedroht werden. Der ist als auch noch gekommen. Er offenbart den beiden, dass er den Weltuntergang herbeiführen will. Dazu hat er eine Sprengladung im Krater eines Supervulkans befestigt, der sich direkt unter dem Tempel einer ausgestorbenen Zivilisation befindet, die schon vor hunderten von Jahren den Weltuntergang für den heutigen Tag prognostiziert hatte. Diese Sprengladung würde zu einem Vulkanausbruch führen, der mit der Verdunklung der Atmosphäre zum Weltuntergang führen würde. Um seine Rache perfekt zu machen, möchte er Mrs. C zwingen, den Sprengknopf zu drücken.

Jeamie ist stößt einen empörten Schrei aus. Würde die Welt vernichtet, könnte er auch nicht mehr seinen geliebten Käse essen. Doch da wird er auch schon von Christopher Catstone entdeckt und festgenommen. „Eine Maus die nicht hören wollte. Für Sie habe ich eine besondere Rolle vorgesehen, Jeamie. Sie können den Weltuntergang verhindern. Die Sprengladung lässt sich nur durch eine Person aktivieren. Ihre Chefin. Ich habe ihr eine Droge verpasst. Sie wird gleich den Knopf drücken und dann… bumm. Sie können nun Ihre Mrs. C erschießen oder nicht, das ist ihre Wahl.“. Das war also Catstones Plan. Ihm, dem genialen Geheimagenten die Möglichkeit geben, alles zu retten. Tu es, sie hätte es so gewollt, denkt sich Jeamie und richtet seine Waffe auf Mrs. C. Der Knall hallt lange in seinen Ohren wieder. Da aktiviert Catstone mit einem hämischen Grinsen im Gesicht die Sprengladung. „Leichtgläubigkeit war schon immer das Problem von euch 6IM-Agenten.“, meint Catstone. Jeamie wartet auf den großen Knall. Nach einigen Sekunden ertönt er. Doch nicht etwa der Knall einer explodierenden Bombe, sondern der Knall eines Schusses. Die 6IM haben ihn aufgespürt und über ein Mikrofon alles mitgehört. Nun hat Benjamin Barnes, Jeamies auszubildender Kollgege, die Sprengschnur durchschneiden und Catstone erschießen können. Ein Spezialteam der 6IM ist gerade dabei, die Sprengladung zu entschärfen.

„Jeamie, diesen Fall haben sie hervorragend gelöst. Und bilden sie diesen… Bernes weiter aus.“, meint Mr. C, der das Amt von Mrs. C übernommen hat.

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