Jeamie Jones: Die entführte Weihnachtsmaus

Sein Name ist Jones, Jeamie Jones. Er ist ein Geheimagent der 6IM, den sechs intelligenten Mäusen. Und er hat einen Fall zu lösen. Einen harten Fall.

Sein Name ist Jones, Jeamie Jones. Er ist ein Geheimagent der 6IM, den sechs intelligenten Mäusen. Und er hat einen Fall zu lösen. Einen harten Fall.

Kapitel 1

„Jack hat angerufen.“, meine Mrs. Clarks. „Jeamie, es sieht ganz so aus, als hätten wir einen neuen Fall. Eine Entführung. Professor Whitehead wird dir alles erklären. Er wartet im Ausrüstungsraum.“
Als Jeamie das Testlabor für Ausrüstung betrat, fiel ihm sofort die rot-weiße, abgenutzte und schneeverkrustete Weihnachtsmausmütze im mit Eiskristallen bedeckten Glaszylinder auf.
„Klaus wurde entführt. Santa Klaus, die Weihnachtsmaus.“ „So“, meinte Jeamie auf die mit leicht panischer Stimme vorgetragene äußerung Whiteheads, „und was geht uns das an? Die Weihnachtsmaus lebt bekanntlich am Nordpol, also sind die Kollegen vom PSS für die Untersuchung dieses Kidnappens verantwortlich.“. „Klaus machte Urlaub in Mausopotamien, als er entführt wurde, also fällt der Fall in unseren Zuständigkeitsbereich. Aber der Polar Secret Service stellt uns seine zwei besten Agenten zur Verfügung – schließlich ist ihr prominentester Einwohner verschwunden.“ „Verschwunden?“, meinte Jeamie Jones, der die Ausdrucksweise William Whiteheads nur zu gut kannte, „Weiß man etwa gar nicht, ob er entführt wurde?“ „Nein. In seinem Hotelzimmer wurde diese eisverkrustete Mütze gefunden, von der Weihnachtsmaus war keine Spur zu sehen. Schaffst du es nicht, die rätselhaften Umstände bis zum 24. Dezember aufzuklären, belastet dies die diplomatischen Beziehungen Mausopotamiens zum gesamten Ausland. Von einer Regierung wird uns vorgeworfen, die Weihnachtsmaus entführt zu haben, um die marode Staatskasse aufzufüllen.“
„Ich sehe schon, mein Einsatz ist von großer Bedeutung. Ich bin bereit.“, war die Antwort Jeamies.

Kapitel 2

»So, Jeamie, nun aber zu deiner Ausrüstung.«, meinte William Whitehead. »Das ist meine neueste Erfindung: Da drin steckt eine Miniatur-Ausgabe der Käsebombe K735 – drei Mal zusammendrücken, zehn Sekunden warten und los geht’s…«, sagte Whitehead einen täuschend echt aussehenden Schneeball hochhaltend. »Und dies hier habe ich extra für dich entwickelt: Was auf den ersten Blick hier nur wie so eine gewöhnliche, kitschige Weihnachtsmausmütze aussieht, ist ein Ganzkörperwärmer, der nach der Entfaltung 24 Stunden lang warmhält. Und wenn du die Mütze hier seitlich aufreißt, dann…«, meinte der geniale Erfinder, während er einen Riss in die Mütze brachte und sie auf eine im Labor bereitstehende Eiswand warf, welche in einem Sekundenbruchteil schmolz. Zuletzt zeigte er Jeamie einen genialen Schlitten mit vielen Funktionen. »… nun ja, und wenn du verfolgt wirst, kannst du ganz einfach den Schneegenerator abschmeißen.«.
»Ich sehe schon, ich habe gar nichts zu befürchten« äußerte sich Jeamie Jones zuversichtlich, bevor er von William Whitehead von einem strikten »… solange du mir den Schlitten ohne einen Kratzer zurückbringst…« unterbrochen wurde.

Kapitel 3

Jeamie Jones wusste es. Diese mysteriöse Katzenfirma hatte etwas mit der Entführung der Weihnachtsmaus zu tun. Auch Helen, seine schöne Assistentin vom Polar Secret Service, die sich bei ihrer Ankunft gleich mit den Worten „Der PSS hatte nicht genügend Leute, also bin ich alleine gekommen. Ich bin Helen Froster“ vorstellte, war der Ansicht, dass diese Firma verdächtig erschien. Diamantschmuck sollte diese Firma also produzieren. Schwere Sicherheitsvorkehrungen sind in diesem Gewerbe Pflicht. Nun rätselten Jeamie und Helen also, wie sie es schaffen sollten, unbemerkt in das Gebäude einzudringen.
Da hatte James eine Idee „Dieser Zaun dort. Er riegelt das gesamte Gelände ab. Wenn der Strom abbricht, kommt die Wache hierher. Also müssen wir über den Zaun drüber, ohne bemerkt zu werden. Am besten geht das immer noch mit der altmodischen Art: Den Kreislauf zu überbrücken. So…“. Nachdem Jeamie seine Armbanduhr an der Zaunschnur befestigt hatte, schnitt er sie durch. Die zwei konnten ungehindert passieren.
Nun mussten sie nur noch in das Gebäude gelangen. Dazu hatte Helen eine Idee: Sie hob ein Lüftungsschachtgitter ab und hielt Jeamie an, mit ihr durch den Lüftungsschacht zu kommen. Schon nach kurzer Zeit hörten sie Stimmen, die sich heftig über etwas zu streiten schienen…

Kapitel 4

»Das dürfte uns reichen, um aus dem Diamantengewerbe auszusteigen. Mit den ganzen Geschenken in der Tasche – hehe…«, hörten Jeamie und Helen eine raue Stimme sagen, worauf eine andere Stimme, die sich allerdings eher nach einem Manager anhörte, mit den Worten »Ja, genau. So ist es. Nie mehr arbeiten. Aber irgendwie wird mir bei dieser Idee einem bisschen mulmig zu Mute. Arbeiter auszubeuten macht mir irgendwie Spaß. Aber „Geschenke auspacken“ ist allemal besser…«. Jeamie Jones glaubte nun zu wissen, dass er die Entführer der Weihnachtsmaus vor sich hatte. Doch nach den nächsten Worten des Mannes wurde er vom Gegenteil überzeugt. »Dieser Drogenboss hält sich wohl für ganz groß. Naja, nun, da wir ihn in Gewahrsam haben, wird er schon herausrücken und uns sein ganzes Vermögen „schenken“.« Jeamie Jones wusste nun, dass er es zwar mit Kriminellen, jedoch nicht mit den Tätern zu tun hatte.

Gewohnt, alleine zu ermitteln, stieß er den Rückzug antretend versehentlich Helen den Fuß ins Gesicht, worauf diese einen spitzen Schrei von sich gab. Sofort waren die Wachen alarmiert.

Kapitel 5

Jeamie Jones und Helen Froster wurden schon bald von den Wachposten gefunden und in dem im Eispalast des Diamantenhändlers gelegenen Gästezimmers gefangen gehalten. Die dicken Wände machten ein Entkommen unmöglich, doch durch eine kleine Öffnung konnten die beiden Agenten Stimmen aus dem Kinderzimmer nebenan hören. »Du dummes Mäuschen wirst mir jetzt endlich meine Geschenke geben! Und wage es ja nicht zu schreien, wenn Papa kommt werde ich höllischen Ärger bekommen, und du weißt ja was dann passiert…« Helen legte ihr Auge an die Wand und erhaschte einen Blick auf die geknebelte und gefesselte Weihnachtsmaus, die von einem Katzenkind bedroht wurde. Doch als sie zurückgehen wollte, merkte sie, dass sie eingefroren war. Jeamie Jones zog seine von ihr als lächerlich aussehend beschriebene Weihnachtsmausmütze vom Kopf und legte einen Schalter um, sodass die Wärmefunktion unverzüglich in Kraft trat und Helen von der Wand losschmolz. Doch Jeamie Jones hatte versehentlich einen Riss in die Mütze gemacht, aus dem nun Wärmeflüssigkeit strömte, der die Wand zum Kinderzimmer in Sekundenschnelle auflöste…

Kapitel 6

Durch die vielen Wasserpfützen hechteten die beiden zum verschreckten Katzenkind und befreiten die Weihnachtsmaus. Ab jetzt war alles ein Kinderspiel: Sie öffneten das im Erdgeschoss liegende Fenster des Katzen-Kinderzimmers, nahmen die Weihnachtsmaus und das davor von ihnen gefesselte Katzenkind – es würde mit einer Jugendstrafe davonkommen – mit und stiegen auf den Spezialschlitten, der hinter dem Zaun wartete. Da sie den Zaun durchschnitten hatten, ging sofort ein Alarm los. Doch die Verfolger hatten nicht mit so ausgefeilten Extras gerechnet, wie sie Jeamies Schlitten besaß: Nachdem die Schneekanone eine Ladung Schnee auf die Straße versprüht hatte, kamen einige der Autos von der Fahrbahn ab. Doch ein reich mit Diamanten verziertes Auto holte zu den beiden Agenten auf – durch Jeamies als Schneeball getarnte Käsebombe wurden sie auch diesen hartnäckigen Verfolger los.
Die Weihnachtsmaus dankte den beiden überschwänglich und war froh, noch einen Tag Zeit zum Bepacken seines Schlittens zu haben.
Am Abend des 24. Dezembers gab es für Jeamie Jones und Helen Froster noch eine ganz besondere Überraschung: Eine Pfeife, durch die geblasen zwei der besten Rentiere der Weihnachtsmaus sofort zum Express-Transport durch die Luft bereitstanden. Mal sehen, wann Jeamie das noch gebrauchen wird…

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